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TEIL II: PATHOLOGIE
GEFAESSERKRANKUNGEN

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Gehirnblutung
Definition Ansammlung von Blut innerhalb des Gehirngewebes (Sonderfall: in den Ventrikeln)
Ursachen Zerreißen eines Blutgefäßes aufgrund:
Bluthochdruck
Veränderungen des Gefäßes: Aussackung (Aneurysma), Mißbildung (Angiom (Kleinhirn: von Hippel-Lindau-Erkrankung), Gefäßknäuel, Tumor, Schlaganfall)
Trauma (Als Komplikation einer Contusio cerebri oder eines offenen Schädelhirntraumas).
Blutaustritt aus dem Gefäß infolge Abflußstörung bei Sinusthrombose
Klinik unterschiedliche Klinik: Kopfschmerzen (können fehlen), (langsam oder rasch progredient) Hirndrucksymptome, herdneurologische Ausfälle (meist akuter Beginn)
Befunde Im CCT, MRT: Nachweis von Blut, auch im Liqour möglich
MRT-Beispiel intracerebrale Blutung (aus dem Brain-Atlas der Harvard-Universität , direkte Verbindung auch durch Anklicken des Bildes) Kernspin bei Blutung aus dem Harvard Brain Atlas - 
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Differential-
Diagnose
bei fehlender CCT-Möglichkeit je nach klinischer Präsentation: Schlaganfall (TIA), Meningitis (Abszeß), Tumor
Verlauf und
Therapie
bei progredienter Hirndrucksymptomatik oder schweren Ausfällen: Frühoperation (Entfernung der Blutung, Druckentlastung, Liquorabflußeinrichtung)
bei stabiler Symptomatik: Überwachung, Bettruhe, Suche (wenn möglich: Behandlung) der Ursache, die Blutung selbst wird spontan resorbiert
Komplikationen/
Therapie
progredienter Hirndruck: Operation
(chronischer) Hydrocephalus: Liquorableitung
herdneurologische Ausfälle: (Früh-)Rehabilitation
epileptische Anfälle: med. Therapie
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Ischämischer Insult, Schlaganfall: neue Seite

transitorische ischämische Attacke (TIA) und reversibles neurologisches Defizit (RIND)
Definition TIA: herdneurologische Ausfälle mit Rückbildung innerhalb von bis zu 24 Stunden auf ischämischer Grundlage
RIND: wie TIA, allerdings mit Rückbildungszeiten zwischen 24 Std. und 7 Tagen
Ursachen (vorübergehend) mangelhafte Blutversorgung von Gehirngewebe, ohne permanente Funktionsausfälle (manchmal dennoch mit Gewebsuntergang)
Klinik wie beim Ischämischen Insult, allerdings mit vollständiger Rückbildung innerhalb der angegebenen Zeiten.
Befunde Gelegentlich sind, v.a. im MRT, kleinere Defekte nachweisbar.
Differential-
Diagnose
Ein Ischämischer Insult läßt sich lediglich durch den Verlauf abgrenzen (entspr. d. Definition kann beides zugleich auftreten). Entsprechend sind auch die dementsprechenden Differentialdiagnosen mitzuberücksichtigen.
Vorübergehende Ausfälle nach Krampfanfall.
Verlauf und
Therapie
nach der Definition ist der Verlauf günstig. Immer müssen die Risikofaktoren eines Ischämischen Insultes abgeklärt werden, meistens wird man eine entsprechende Prophylaxe beginnen.
Komplikationen/
Therapie
Klassische (und einzige) Komplikation ist der manifeste Ischämische Insult, wobei jede TIA bis zur Rückbildung der Symptome wie ein solcher zu behandeln ist.
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Sinusthrombose
Definition Verschluß der großen venöesen Blutleiter des Gehirns
Ursachen Blutgerinnungsstörungen (Wochenbett), Infektionen, Narben nach Trauma, lokale Tumoren
Klinik Kopfschmerzen, Druckgefühl im Kopf, Übelkeit Schwindel, Hirndruckzeichen, gelegentlich herdneurologische Ausfälle (bei Gehirnblutungen), Infektzeichen, Sehstörungen, Beschwerden oft fluktuierend und chronisch
Befunde mittels MRT oder Angiographie Nachweis des verschlossenen Gefäßes, im CCT oder MRT gelegentlich Nachweis symmetrischer, mittelliniennaher Gehirnblutungen.
Differential-
Diagnose
andere Kopfschmerzursachen, andere Ursachen herdneurologischer Defizite
Verlauf und
Therapie
Hemmung der Blutgerinnung über Wochen bis Monate bis zur Auflösung der Verstopfung, anschließend Prophylaxe, bei der infektiösen Sinusthrombose: Antibiose
Komplikationen/
Therapie
Gehirnblutungen aufgrund gestörten Blutabflusses: meist keine spezielle Therapie erforderlich, Prophylaxe epileptischer Anfälle empfohlen.
bei infektiöser Genese: Infektausbreitung, Sepsis, Meningits Enzephalitis: Antibiose
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Aneurysmablutung
Definition Zerreissen einer vorhandenen Aussackung (Aneurysma) einer der hirnversorgenden Arterien mit anschließender Blutansammlung im Subarachnoidalraum, seltener intracerebral.
Ursachen Meist kongenital (familiäre Häufung) vorhandene, selten infektiös oder traumatisch erworbene Aussackung der Gefäßwand mit atypischem Wandaufbau. Gelegentlich wird die Ruptur durch vorübergehende Blutdrucksteigerung hervorgerufen. Umstritten ist der Zusammenhang mit Erschütterung im Rahmen von Traumen des Gehirns.
Klinik Meist schlagartig einsetzender, heftigster, oft nackenbetonter Kopfschmerz mit Nackensteifigkeit. Gelegentlich weitere Ausfälle: Bewußtseinsstörungen, herdneurologische Ausfälle, Krampfanfälle), atypische, langsame Verläufe kommen vor
Befunde Nachweis von Blut im Liquor (subarachnoidal) häufig im CCT möglich, gelegentlich erst in der Lumbalpunktion. Bei länger zurückliegendem Ereignis (Tage) nach Nachweis typischer Liquorveränderungen bei negativem CCT möglich. Bei atypischer Lage (A. cerebri media) und Blutausbreitung intracerebral kann der Liquorbefund normal sein.
In der Angiographie häufig Nachweis eines oder mehrerer Aneurysmata
Differential-
Diagnose
Meningits: kein Blut, Entzündungszellen im Liquor
Gehirnblutung: Positionen untypisch, kann gel. nicht sicher differenziert werden.
Verlauf und
Therapie
Innerhalb der ersten 3 Tage nach Auftreten der Kopfschmerzen (und bei ausreichendem Allgemeinzustand): Suche Aneurysma(ta) mittels Angiographie, möglichst Frühoperation.
absolute Bettruhe, Vermeiden von Hirndrucksteigerungen (Husten Stuhlgang)
Komplikationen/
Therapie
Nachblutung: in den ersten Tagen nach der Blutung große Gefahr: wenn möglich: Frühoperation
spastische Verkrampfungen der benachbarten Gefäße mit anschließenden Ischämischen Insulten: Medikamentengabe, Kontrolle des Blutdrucks
Liquorabflußsstörungen durch Verklebung der Hirnhäute: Anlage einer Liquordrainage
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Author: Dr.Schwicking
email: Dr.Schwicking@t-online.de